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   LG Stuttgart, 23.04.2021 - 19 O 168/20   

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LG Stuttgart, 23.04.2021 - 19 O 168/20 (https://dejure.org/2021,52684)
LG Stuttgart, Entscheidung vom 23.04.2021 - 19 O 168/20 (https://dejure.org/2021,52684)
LG Stuttgart, Entscheidung vom 23. April 2021 - 19 O 168/20 (https://dejure.org/2021,52684)
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Volltextveröffentlichungen (2)

  • Justiz Baden-Württemberg

    Dieselabgasskandal: Abweisung der Klage des Kfz-Käufers gegen den Kfz-Hersteller nach amtlicher Auskunft des KBA und unzureichendem Klagevortrag

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei) (Leitsatz)

    Schadenersatzansprüche im Zusammenhang mit dem sog. "Abgasskandal"; Haftung eines Grbrauchtwagenhändlers auf Schadensersatz in Form der Rückabwicklung eines ungewollt abgeschlossenen Kaufvertrages

 
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (82)

  • OLG Stuttgart, 11.12.2020 - 3 U 101/18

    Ansprüche gegen Hersteller/Verkäufer wegen angeblich unzulässiger

    Auszug aus LG Stuttgart, 23.04.2021 - 19 O 168/20
    Die Kammer schließt sich in ständiger Rechtsprechung (vgl. u.a. LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) bei ihrer Entscheidung u.a. den Erwägungen des Bundesgerichtshofs (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 354/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 397/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20) und des OLG Stuttgart (OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 und vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; Urteil vom 19. März 2021 - 3 U 543/19) an.

    Ein Anspruch aus §§ 823 Abs. 2, 31 BGB i.V.m. § 263 StGB kommt mangels strafrechtlich relevanter vorsätzlicher Täuschung über den Einbau einer unzulässigen Abschalteinrichtung ebenfalls nicht in Betracht (vgl. hierzu: BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20 OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18).

    Eine vorschnell - also ohne das Vorliegen besonderer Umstände im Sinne der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs - bejahte Haftung nach § 826 BGB liefe daher Gefahr, den betreffenden Normen letztlich eben doch die Wirkung von individualschützenden Normen im Sinne von § 823 Abs. 2 BGB zukommen zu lassen (wohl auch: OLG München, Beschluss vom 09. Mai 2019 - 32 U 1304/19; OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18).

    Der Vortrag der Klagepartei, der im streitgegenständlichen Fahrzeug verbaute Motor OM 651 sei mit (diversen) illegalen Abschalteinrichtungen in Form einer KST, einer "AdBlue- Bit14 - Bit 15 und Slipguard-Funktion", weshalb die Regeneration von SCR-Katalysatoren beinahe ausschließlich in den ersten rund 20 Minuten des Fahrzeugbetriebes erfolge, das Fahrzeug nach 1.200 Sekunden in den "Schmutzigen Abgasmodus" wechseln, in dem die Grenzwerte nicht eingehalten würden, bei den amerikanischen EURO 6 Fahrzeugen nach 11 Kilometern (oder etwas mehr) die Abgasreinigung ausschalten oder zurückfahren würde, und die Software anhand von Geschwindigkeit, Straßenneigung und Beschleunigung erkenne, ob das Fahrzeug auf einem Prüfstand steht und so die Dosierung von AdBlue beeinflusse, mithin, dass in dem Fahrzeug eine Software vorhanden sei, die das Durchfahren des NEFFZ auf dem Prüfstand erkenne und nur dann den Ausstoß von Stickoxid optimiere bzw. die nur unter den Bedingungen des Prüfstandes die Abgasreinigung vollständig aktiviere, ist als pauschale Behauptung "ins Blaue hinein" nicht hinreichend substantiiert und daher nicht zu berücksichtigen (vgl. hierzu u.a. OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; Beschluss vom 04. Juli 2019 - 14 U 95/19; OLG Düsseldorf, Beschluss vom 28. September 2018 - 20 U 95/18; OLG Köln, Beschluss, vom 07. März 2019 - 3 U 148/18; OLG Oldenburg, Urteil vom 15. Februar 2019 - 2 U 156/18; OLG Celle, Beschluss vom 07. Februar 2019 - 7 U 263/18; LG Stuttgart, Urteil vom 25. Juli 2019 - 30 O 34/19; Urteil vom 17. Mai 2019 - 3 O 348/18; Urteil vom 09. Mai 2019 - 3 O 356/18; Urteil vom 16. Mai 2019 - 6 O 203/18; Urteil vom 23. Mai 2019 - 9 O 341/18; Urteil vom 28. März 2019 - 22 O 238/18; Urteil vom 25. Juli 2019 - 30 O 34/19; Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

    Feststellungen des KBA zu den hier streitgegenständlichen Fahrzeugen gibt es daher nicht, weshalb die Klagepartei ihre Behauptungen auch nicht auf Feststellungen durch das KBA stützen kann oder sich ggf. aus solchen - wie die Klagepartei meint - eine sekundäre Darlegungslast ergeben würde (vgl. hierzu: OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18).

    Es ist hierbei rechtlich zulässig, einen höheren NOx-Ausstoß als den im Zulassungsprüfverfahren einzuhaltenden Grenzwert von 80 mg/km NOx als unbedenklich anzusehen (so auch: OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18).

    Die im NEFZ auf dem Rollenstand mit den weiteren Parametern gemessenen Werte entsprechen grundsätzlich auch ohne unzulässige Abschalteinrichtung nicht den im Straßenverkehr anfallenden Emissionswerten, weil die Verhältnisse nicht unmittelbar vergleichbar sind (OLG Stuttgart, Urteil vom 22. September 2020 - 16a U 55/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; OLG Celle, Urteil vom 13. November 2019 - 7 U 367/18).

    Zwar wird bei der Zulassungsprüfung nunmehr auch im Straßenbetrieb gemessen, aber im Straßenbetrieb durfte der für den Prüfstand geltende Grenzwert für NOx zunächst noch um das 2, 1-fache überschritten werden (OLG Celle, Urteil vom 13. November 2019 - 7 U 367/18 OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18).

    Unter "normalen Betriebsbedingungen" nach Art. 5 Abs. 1 VO 715/2007/EG bedeutet hierbei auch nicht, dass die Hersteller gewährleisten müssen, dass die in Anhang I der Verordnung festgelegten Grenzwerte auch im Alltagsgebrauch in jeder denkbaren Fahrsituation strikt eingehalten werden und eine Toleranzgrenze zur Feststellung einer unzulässigen Abschalteinrichtung per se unzulässig ist (so auch: OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18).

    Die Verordnung 715/2007/EG dient, wie sich aus ihren Erwägungsgründen ergibt (BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20 OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18), der Vollendung des Binnenmarktes durch Einführung gemeinsamer technischer Vorschriften zur Begrenzung der Emissionen von Kraftfahrzeugen (Erwägungsgründe 1, 27) sowie dem Umweltschutz, insbesondere der Verbesserung der Luftqualität (Erwägungsgründe 1, 4 bis 7, 12, 15).

    Indem er dies deutlich zum Ausdruck brachte, war ihm bekannt, dass die Grenzwerte das reale emissionsrelevante Fahrverhalten nur noch zum Teil widerspiegelten (vgl. Beschlussempfehlung und Bericht des 5. Untersuchungsausschusses, Drucksache 18/12900, S. 87, 97; OLG Stuttgart, Urteil vom 22. September 2020 - 16a U 55/19 Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18).

    Unter der Berücksichtigung der wörtlichen, historischen und der teleologischen Auslegung mit dem Gebot einer möglichst wirksamen Anwendung des Gemeinschaftsrechts (BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20 OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18 jew. M.w.N.), kann "unter normalen Betriebsbedingungen" gemäß Art. 5 Abs. 1 VO 715/2007/EG daher nicht verstanden werden, dass der Grenzwert unter allen üblichen Bedingungen (Zustand des gebrauchten Fahrzeuges, Fahrverhalten, Straßenbedingungen etc.) eingehalten werden muss (so auch: OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18), zumal dies auch unter Einbeziehung von Art. 3 Nr. 10 VO 715/2007/EG "Bedingungen, die bei normalem Fahrzeugbetrieb vernünftigerweise zu erwarten sind" unrealistisch wäre.

    Aus diesen Gründen sprechen die von der Klagepartei pauschal behaupteten überhöhten Abgaswerte im Realbetrieb einiger Fahrzeuge der Beklagten - selbst wenn man diese zugunsten der Klagepartei als wahr unterstellt - nicht per se für das Vorliegen einer oder gar mehrerer Abschalteinrichtungen (so auch zutreffend: OLG Köln, Beschluss vom 30. Juli 2019 - 3 U 43/19; OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18) im konkreten Fahrzeug.

    Ein (möglicher) fahrlässiger Verstoß der Beklagten gegen Art. 5 Abs. 2 VO 715/2007/EG genügt jedoch nicht, um eine Sittenwidrigkeit zu begründen (OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18).

    Sofern ein Hersteller die Rechtslage fahrlässig verkennt, fehlt es an dem für die Sittenwidrigkeit in subjektiver Hinsicht erforderlichen Bewusstsein der Rechtswidrigkeit, wie der Kenntnis der die Arglist begründenden Tatumstände (so bereits: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19 m.w.N.).

    Hierbei schließt sich die Kammer in ständiger Rechtsprechung (u.a. LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) der Auffassung an, dass die Auslegung der VO 2007/715/EG, in der Gestalt, dass normale Betriebsbedingungen in Art. 5 Abs. 1 VO 715/2007/EG nur die Fahrbedingungen im NEFZ darstellen und eine Ausgestaltung der Motorsteuerung, die zu einer Abweichung der NOx-Werte im "Realbetrieb" im Vergleich zu den Werten im Rahmen des NEFZ führt eine zulässige Abschalteinrichtung darstellt, jedenfalls nicht unvertretbar - und damit zumindest nicht als vorsätzliches rechtswidriges Verhalten angesehen werden (OLG Oldenburg, Urteil vom 16. Oktober 2020 - 11 U 2/20 OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18), wobei dies insbesondere für das in einer Vielzahl von Fahrzeugmodellen unterschiedlicher Hersteller eingesetzte sog. "Thermofenster" gilt (vgl. nur: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18 OLG Koblenz, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 12 U 246/19 OLG München, 29. September 2020 - 8 U 201/20; OLG Karlsruhe, Urteil vom 30. Oktober 2020 - 17 U 296/19; LG Stuttgart, Urteil vom 03.05.2019 - 22 O 238/18; LG Limburg, Urteil vom 24.05.2019 - 2 O 50/19; LG Bonn, Urteil vom 17.05.2019 - 15 O 132/18; LG Heidelberg, Urteil vom 17.05.2019 - 4 O 60/19; LG Amberg, Urteil vom 02.05.2019 - 21 O 849/18).

    Darauf, ob die von der Klagepartei behaupteten Ausgestaltungen er Abgasreinigung bzw. Abgasnachbehandlung tatsächlich eine (objektiv) unzulässige Abschalteinrichtung darstellen, kommt es - wie oben bereits ausgeführt - letztlich nicht an, da es auf Seiten der Beklagten insoweit jedenfalls an einem sittenwidrigen bzw. arglistigen Verhalten fehlt (vgl. auch BGH, Beschluss vom 19. Januar 2021 - VI ZR 433/19; OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18).

    Die Frage, ob die oben ausgeführte Auslegung von Art. 5 Abs. 2 VO 2007/715/5 EG vertretbar ist, stellt auch keine nach Art. 267 AEUV zulässige Vorlagefrage dar (vgl. OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

  • OLG Stuttgart, 30.07.2019 - 10 U 134/19

    Kauf eines vom "Diesel-Abgasskandal" betroffenen Gebrauchtfahrzeuges:

    Auszug aus LG Stuttgart, 23.04.2021 - 19 O 168/20
    Die Kammer schließt sich in ständiger Rechtsprechung (vgl. u.a. LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) bei ihrer Entscheidung u.a. den Erwägungen des Bundesgerichtshofs (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 354/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 397/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20) und des OLG Stuttgart (OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 und vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; Urteil vom 19. März 2021 - 3 U 543/19) an.

    Es ist nicht ersichtlich, dass die Beklagte die Klagepartei durch das Inverkehrbringen eines Fahrzeugs mit einer temperaturabhängigen Steuerung der Abgasrückführung oder einer KST oder Bit 13 oder sonst "in einer gegen die Sitten verstoßenden Weise vorsätzlich Schaden zugefügt" haben könnte (vgl. auch OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; LG Stuttgart, Urteil vom 17. Oktober 2019 - 30 O 28/19).

    Zwar kann trotz Tatbestandswirkung des Verwaltungsakts ein Sachmangel vorliegen, der neben vertraglichen und unter weiteren Voraussetzungen auch deliktische Ansprüche auslösen kann wenn feststeht, dass eine objektiv rechtswidrige Genehmigung durch den Fahrzeughersteller aufgrund einer Täuschung erschlichen worden ist, wie dies beim Einsatz einer sog. Prüfstanderkennungssoftware angenommen werden muss (OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19), da als Folge mit einer Betriebsuntersagung oder gar dem Widerruf der erschlichenen Typengenehmigung gerechnet werden muss (BGH, Beschluss vom 08. Januar 2019 - VIII ZR 225/17).

    Der Vortrag der Klagepartei, der im streitgegenständlichen Fahrzeug verbaute Motor OM 651 sei mit (diversen) illegalen Abschalteinrichtungen in Form einer KST, einer "AdBlue- Bit14 - Bit 15 und Slipguard-Funktion", weshalb die Regeneration von SCR-Katalysatoren beinahe ausschließlich in den ersten rund 20 Minuten des Fahrzeugbetriebes erfolge, das Fahrzeug nach 1.200 Sekunden in den "Schmutzigen Abgasmodus" wechseln, in dem die Grenzwerte nicht eingehalten würden, bei den amerikanischen EURO 6 Fahrzeugen nach 11 Kilometern (oder etwas mehr) die Abgasreinigung ausschalten oder zurückfahren würde, und die Software anhand von Geschwindigkeit, Straßenneigung und Beschleunigung erkenne, ob das Fahrzeug auf einem Prüfstand steht und so die Dosierung von AdBlue beeinflusse, mithin, dass in dem Fahrzeug eine Software vorhanden sei, die das Durchfahren des NEFFZ auf dem Prüfstand erkenne und nur dann den Ausstoß von Stickoxid optimiere bzw. die nur unter den Bedingungen des Prüfstandes die Abgasreinigung vollständig aktiviere, ist als pauschale Behauptung "ins Blaue hinein" nicht hinreichend substantiiert und daher nicht zu berücksichtigen (vgl. hierzu u.a. OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; Beschluss vom 04. Juli 2019 - 14 U 95/19; OLG Düsseldorf, Beschluss vom 28. September 2018 - 20 U 95/18; OLG Köln, Beschluss, vom 07. März 2019 - 3 U 148/18; OLG Oldenburg, Urteil vom 15. Februar 2019 - 2 U 156/18; OLG Celle, Beschluss vom 07. Februar 2019 - 7 U 263/18; LG Stuttgart, Urteil vom 25. Juli 2019 - 30 O 34/19; Urteil vom 17. Mai 2019 - 3 O 348/18; Urteil vom 09. Mai 2019 - 3 O 356/18; Urteil vom 16. Mai 2019 - 6 O 203/18; Urteil vom 23. Mai 2019 - 9 O 341/18; Urteil vom 28. März 2019 - 22 O 238/18; Urteil vom 25. Juli 2019 - 30 O 34/19; Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

    Zwar kann trotz Tatbestandswirkung des Verwaltungsakts ein Sachmangel vorliegen, der neben vertraglichen und unter weiteren Voraussetzungen auch eine Anfechtung wegen § 123 BGB tragen kann wenn feststeht, dass eine objektiv rechtswidrige Genehmigung durch den Fahrzeughersteller aufgrund einer Täuschung erschlichen worden ist, wie dies beim Einsatz einer sog. "konkreten Prüfstanderkennungssoftware" angenommen werden muss (vgl. hierzu bereits: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19), da dann - und eben nur dann - als Folge mit einer Betriebsuntersagung oder gar dem Widerruf der erschlichenen Typengenehmigung gerechnet werden muss (BGH, Beschluss vom 08. Januar 2019 - VIII ZR 225/17).

    Sofern ein Hersteller die Rechtslage fahrlässig verkennt, fehlt es an dem für die Sittenwidrigkeit in subjektiver Hinsicht erforderlichen Bewusstsein der Rechtswidrigkeit, wie der Kenntnis der die Arglist begründenden Tatumstände (so bereits: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19 m.w.N.).

    Hierbei schließt sich die Kammer in ständiger Rechtsprechung (u.a. LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) der Auffassung an, dass die Auslegung der VO 2007/715/EG, in der Gestalt, dass normale Betriebsbedingungen in Art. 5 Abs. 1 VO 715/2007/EG nur die Fahrbedingungen im NEFZ darstellen und eine Ausgestaltung der Motorsteuerung, die zu einer Abweichung der NOx-Werte im "Realbetrieb" im Vergleich zu den Werten im Rahmen des NEFZ führt eine zulässige Abschalteinrichtung darstellt, jedenfalls nicht unvertretbar - und damit zumindest nicht als vorsätzliches rechtswidriges Verhalten angesehen werden (OLG Oldenburg, Urteil vom 16. Oktober 2020 - 11 U 2/20 OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18), wobei dies insbesondere für das in einer Vielzahl von Fahrzeugmodellen unterschiedlicher Hersteller eingesetzte sog. "Thermofenster" gilt (vgl. nur: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18 OLG Koblenz, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 12 U 246/19 OLG München, 29. September 2020 - 8 U 201/20; OLG Karlsruhe, Urteil vom 30. Oktober 2020 - 17 U 296/19; LG Stuttgart, Urteil vom 03.05.2019 - 22 O 238/18; LG Limburg, Urteil vom 24.05.2019 - 2 O 50/19; LG Bonn, Urteil vom 17.05.2019 - 15 O 132/18; LG Heidelberg, Urteil vom 17.05.2019 - 4 O 60/19; LG Amberg, Urteil vom 02.05.2019 - 21 O 849/18).

    Wenn ein solches Verständnis aber (zumindest) vertretbar ist, liegt bereits kein sittenwidriges/ arglistiges und vorsätzliches Verhalten der Beklagten vor (so ebenfalls: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18LG Stuttgart, Urteil vom 03. Mai 2019 - 22 O 238/18; LG Bonn, Urteil vom 17. Mai 2019 - 15 O 132/18; LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

  • BGH, 30.07.2020 - VI ZR 5/20

    Schadensersatzklage im sogenannten "Dieselfall" gegen die VW AG bei

    Auszug aus LG Stuttgart, 23.04.2021 - 19 O 168/20
    Die Kammer schließt sich in ständiger Rechtsprechung (vgl. u.a. LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) bei ihrer Entscheidung u.a. den Erwägungen des Bundesgerichtshofs (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 354/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 397/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20) und des OLG Stuttgart (OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 und vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; Urteil vom 19. März 2021 - 3 U 543/19) an.

    Ein Anspruch der Klagepartei nach § 823 Abs. 2 BGB i.V.m. den Art. 5 Abs. 2 VO 715/2007/EG, bzw. i.V.m. §§ 6 Abs. 1, 27 Abs. 1 EG-FGV ist nicht gegeben, denn all den genannten Vorschriften fehlt bereits der Schutzgesetzcharakter, der notwendige Voraussetzung der Vermögensschadenshaftung nach § 823 Abs. 2 BGB ist (so bereits vor der hiesigen Klagerhebung: BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20).

    Das Interesse nicht zur Eingehung einer ungewollten Verbindlichkeit veranlasst zu werden liegt hierbei bereits nicht im Aufgabenbereich des § 6 Abs. 1, § 27 Abs. 1 EG-FGV (BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20 m.w.N.).

    Es ist daher weder notwendig noch gerechtfertigt, im Anwendungsbereich des § 823 Abs. 2 BGB bei der Verletzung von Unionsrecht contra legem auf den individualschützenden Charakter der verletzten Norm zu verzichten und unabhängig davon Schadensersatz zu gewähren (BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20).

    Ein Anspruch aus §§ 823 Abs. 2, 31 BGB i.V.m. § 263 StGB kommt mangels strafrechtlich relevanter vorsätzlicher Täuschung über den Einbau einer unzulässigen Abschalteinrichtung ebenfalls nicht in Betracht (vgl. hierzu: BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20 OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18).

    Im Falle eines Gebrauchtwagenkaufs bei einem Verkäufer, der nicht Hersteller des Fahrzeugs ist - wie vorliegend - fehlt es bereits an der für einen Anspruch aus § 823 Abs. 2 BGB i.V.m. § 263 StGB der notwendigen Stoffgleichheit für (so bereits: BGH, Urteil vom 30.07.2020 - VI ZR 5/20).

    Die Verordnung 715/2007/EG dient, wie sich aus ihren Erwägungsgründen ergibt (BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20 OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18), der Vollendung des Binnenmarktes durch Einführung gemeinsamer technischer Vorschriften zur Begrenzung der Emissionen von Kraftfahrzeugen (Erwägungsgründe 1, 27) sowie dem Umweltschutz, insbesondere der Verbesserung der Luftqualität (Erwägungsgründe 1, 4 bis 7, 12, 15).

    Unter der Berücksichtigung der wörtlichen, historischen und der teleologischen Auslegung mit dem Gebot einer möglichst wirksamen Anwendung des Gemeinschaftsrechts (BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20 OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18 jew. M.w.N.), kann "unter normalen Betriebsbedingungen" gemäß Art. 5 Abs. 1 VO 715/2007/EG daher nicht verstanden werden, dass der Grenzwert unter allen üblichen Bedingungen (Zustand des gebrauchten Fahrzeuges, Fahrverhalten, Straßenbedingungen etc.) eingehalten werden muss (so auch: OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18), zumal dies auch unter Einbeziehung von Art. 3 Nr. 10 VO 715/2007/EG "Bedingungen, die bei normalem Fahrzeugbetrieb vernünftigerweise zu erwarten sind" unrealistisch wäre.

  • LG Stuttgart, 24.05.2019 - 19 O 57/19

    Schadensersatzprozess gegen den Kraftfahrzeughersteller/Automobilkonzern wegen

    Auszug aus LG Stuttgart, 23.04.2021 - 19 O 168/20
    Die Kammer schließt sich in ständiger Rechtsprechung (vgl. u.a. LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) bei ihrer Entscheidung u.a. den Erwägungen des Bundesgerichtshofs (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 354/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 397/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20) und des OLG Stuttgart (OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 und vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; Urteil vom 19. März 2021 - 3 U 543/19) an.

    Der Vortrag der Klagepartei, der im streitgegenständlichen Fahrzeug verbaute Motor OM 651 sei mit (diversen) illegalen Abschalteinrichtungen in Form einer KST, einer "AdBlue- Bit14 - Bit 15 und Slipguard-Funktion", weshalb die Regeneration von SCR-Katalysatoren beinahe ausschließlich in den ersten rund 20 Minuten des Fahrzeugbetriebes erfolge, das Fahrzeug nach 1.200 Sekunden in den "Schmutzigen Abgasmodus" wechseln, in dem die Grenzwerte nicht eingehalten würden, bei den amerikanischen EURO 6 Fahrzeugen nach 11 Kilometern (oder etwas mehr) die Abgasreinigung ausschalten oder zurückfahren würde, und die Software anhand von Geschwindigkeit, Straßenneigung und Beschleunigung erkenne, ob das Fahrzeug auf einem Prüfstand steht und so die Dosierung von AdBlue beeinflusse, mithin, dass in dem Fahrzeug eine Software vorhanden sei, die das Durchfahren des NEFFZ auf dem Prüfstand erkenne und nur dann den Ausstoß von Stickoxid optimiere bzw. die nur unter den Bedingungen des Prüfstandes die Abgasreinigung vollständig aktiviere, ist als pauschale Behauptung "ins Blaue hinein" nicht hinreichend substantiiert und daher nicht zu berücksichtigen (vgl. hierzu u.a. OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; Beschluss vom 04. Juli 2019 - 14 U 95/19; OLG Düsseldorf, Beschluss vom 28. September 2018 - 20 U 95/18; OLG Köln, Beschluss, vom 07. März 2019 - 3 U 148/18; OLG Oldenburg, Urteil vom 15. Februar 2019 - 2 U 156/18; OLG Celle, Beschluss vom 07. Februar 2019 - 7 U 263/18; LG Stuttgart, Urteil vom 25. Juli 2019 - 30 O 34/19; Urteil vom 17. Mai 2019 - 3 O 348/18; Urteil vom 09. Mai 2019 - 3 O 356/18; Urteil vom 16. Mai 2019 - 6 O 203/18; Urteil vom 23. Mai 2019 - 9 O 341/18; Urteil vom 28. März 2019 - 22 O 238/18; Urteil vom 25. Juli 2019 - 30 O 34/19; Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

    "Parallelverfahren": LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) und im vorliegenden Verfahren das KBA eine konkrete - und dem Klägervortrag evident widersprechende - Auskunft erteilt hat.

    Sofern ein Hersteller die Rechtslage fahrlässig verkennt, fehlt es an dem für die Sittenwidrigkeit in subjektiver Hinsicht erforderlichen Bewusstsein der Rechtswidrigkeit, wie der Kenntnis der die Arglist begründenden Tatumstände (so bereits: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19 m.w.N.).

    Hierbei schließt sich die Kammer in ständiger Rechtsprechung (u.a. LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) der Auffassung an, dass die Auslegung der VO 2007/715/EG, in der Gestalt, dass normale Betriebsbedingungen in Art. 5 Abs. 1 VO 715/2007/EG nur die Fahrbedingungen im NEFZ darstellen und eine Ausgestaltung der Motorsteuerung, die zu einer Abweichung der NOx-Werte im "Realbetrieb" im Vergleich zu den Werten im Rahmen des NEFZ führt eine zulässige Abschalteinrichtung darstellt, jedenfalls nicht unvertretbar - und damit zumindest nicht als vorsätzliches rechtswidriges Verhalten angesehen werden (OLG Oldenburg, Urteil vom 16. Oktober 2020 - 11 U 2/20 OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18), wobei dies insbesondere für das in einer Vielzahl von Fahrzeugmodellen unterschiedlicher Hersteller eingesetzte sog. "Thermofenster" gilt (vgl. nur: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18 OLG Koblenz, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 12 U 246/19 OLG München, 29. September 2020 - 8 U 201/20; OLG Karlsruhe, Urteil vom 30. Oktober 2020 - 17 U 296/19; LG Stuttgart, Urteil vom 03.05.2019 - 22 O 238/18; LG Limburg, Urteil vom 24.05.2019 - 2 O 50/19; LG Bonn, Urteil vom 17.05.2019 - 15 O 132/18; LG Heidelberg, Urteil vom 17.05.2019 - 4 O 60/19; LG Amberg, Urteil vom 02.05.2019 - 21 O 849/18).

    Wenn ein solches Verständnis aber (zumindest) vertretbar ist, liegt bereits kein sittenwidriges/ arglistiges und vorsätzliches Verhalten der Beklagten vor (so ebenfalls: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18LG Stuttgart, Urteil vom 03. Mai 2019 - 22 O 238/18; LG Bonn, Urteil vom 17. Mai 2019 - 15 O 132/18; LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

    Die Frage, ob die oben ausgeführte Auslegung von Art. 5 Abs. 2 VO 2007/715/5 EG vertretbar ist, stellt auch keine nach Art. 267 AEUV zulässige Vorlagefrage dar (vgl. OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

  • LG Stuttgart, 08.11.2019 - 19 O 166/18

    Sittenwidrigkeit einer Fahrzeug-Abschalteinrichtung bei Euro 6 Diesel;

    Auszug aus LG Stuttgart, 23.04.2021 - 19 O 168/20
    Die Kammer schließt sich in ständiger Rechtsprechung (vgl. u.a. LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) bei ihrer Entscheidung u.a. den Erwägungen des Bundesgerichtshofs (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 354/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 397/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20) und des OLG Stuttgart (OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 und vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; Urteil vom 19. März 2021 - 3 U 543/19) an.

    Der Vortrag der Klagepartei, der im streitgegenständlichen Fahrzeug verbaute Motor OM 651 sei mit (diversen) illegalen Abschalteinrichtungen in Form einer KST, einer "AdBlue- Bit14 - Bit 15 und Slipguard-Funktion", weshalb die Regeneration von SCR-Katalysatoren beinahe ausschließlich in den ersten rund 20 Minuten des Fahrzeugbetriebes erfolge, das Fahrzeug nach 1.200 Sekunden in den "Schmutzigen Abgasmodus" wechseln, in dem die Grenzwerte nicht eingehalten würden, bei den amerikanischen EURO 6 Fahrzeugen nach 11 Kilometern (oder etwas mehr) die Abgasreinigung ausschalten oder zurückfahren würde, und die Software anhand von Geschwindigkeit, Straßenneigung und Beschleunigung erkenne, ob das Fahrzeug auf einem Prüfstand steht und so die Dosierung von AdBlue beeinflusse, mithin, dass in dem Fahrzeug eine Software vorhanden sei, die das Durchfahren des NEFFZ auf dem Prüfstand erkenne und nur dann den Ausstoß von Stickoxid optimiere bzw. die nur unter den Bedingungen des Prüfstandes die Abgasreinigung vollständig aktiviere, ist als pauschale Behauptung "ins Blaue hinein" nicht hinreichend substantiiert und daher nicht zu berücksichtigen (vgl. hierzu u.a. OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; Beschluss vom 04. Juli 2019 - 14 U 95/19; OLG Düsseldorf, Beschluss vom 28. September 2018 - 20 U 95/18; OLG Köln, Beschluss, vom 07. März 2019 - 3 U 148/18; OLG Oldenburg, Urteil vom 15. Februar 2019 - 2 U 156/18; OLG Celle, Beschluss vom 07. Februar 2019 - 7 U 263/18; LG Stuttgart, Urteil vom 25. Juli 2019 - 30 O 34/19; Urteil vom 17. Mai 2019 - 3 O 348/18; Urteil vom 09. Mai 2019 - 3 O 356/18; Urteil vom 16. Mai 2019 - 6 O 203/18; Urteil vom 23. Mai 2019 - 9 O 341/18; Urteil vom 28. März 2019 - 22 O 238/18; Urteil vom 25. Juli 2019 - 30 O 34/19; Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

    "Parallelverfahren": LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) und im vorliegenden Verfahren das KBA eine konkrete - und dem Klägervortrag evident widersprechende - Auskunft erteilt hat.

    Sofern ein Hersteller die Rechtslage fahrlässig verkennt, fehlt es an dem für die Sittenwidrigkeit in subjektiver Hinsicht erforderlichen Bewusstsein der Rechtswidrigkeit, wie der Kenntnis der die Arglist begründenden Tatumstände (so bereits: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19 m.w.N.).

    Hierbei schließt sich die Kammer in ständiger Rechtsprechung (u.a. LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) der Auffassung an, dass die Auslegung der VO 2007/715/EG, in der Gestalt, dass normale Betriebsbedingungen in Art. 5 Abs. 1 VO 715/2007/EG nur die Fahrbedingungen im NEFZ darstellen und eine Ausgestaltung der Motorsteuerung, die zu einer Abweichung der NOx-Werte im "Realbetrieb" im Vergleich zu den Werten im Rahmen des NEFZ führt eine zulässige Abschalteinrichtung darstellt, jedenfalls nicht unvertretbar - und damit zumindest nicht als vorsätzliches rechtswidriges Verhalten angesehen werden (OLG Oldenburg, Urteil vom 16. Oktober 2020 - 11 U 2/20 OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18), wobei dies insbesondere für das in einer Vielzahl von Fahrzeugmodellen unterschiedlicher Hersteller eingesetzte sog. "Thermofenster" gilt (vgl. nur: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18 OLG Koblenz, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 12 U 246/19 OLG München, 29. September 2020 - 8 U 201/20; OLG Karlsruhe, Urteil vom 30. Oktober 2020 - 17 U 296/19; LG Stuttgart, Urteil vom 03.05.2019 - 22 O 238/18; LG Limburg, Urteil vom 24.05.2019 - 2 O 50/19; LG Bonn, Urteil vom 17.05.2019 - 15 O 132/18; LG Heidelberg, Urteil vom 17.05.2019 - 4 O 60/19; LG Amberg, Urteil vom 02.05.2019 - 21 O 849/18).

    Wenn ein solches Verständnis aber (zumindest) vertretbar ist, liegt bereits kein sittenwidriges/ arglistiges und vorsätzliches Verhalten der Beklagten vor (so ebenfalls: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18LG Stuttgart, Urteil vom 03. Mai 2019 - 22 O 238/18; LG Bonn, Urteil vom 17. Mai 2019 - 15 O 132/18; LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

    Die Frage, ob die oben ausgeführte Auslegung von Art. 5 Abs. 2 VO 2007/715/5 EG vertretbar ist, stellt auch keine nach Art. 267 AEUV zulässige Vorlagefrage dar (vgl. OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

  • LG Stuttgart, 18.10.2019 - 19 O 32/19

    Schadensersatzanspruch beim Kauf eines Dieselfahrzeugs mit dem sog. Thermofenster

    Auszug aus LG Stuttgart, 23.04.2021 - 19 O 168/20
    Die Kammer schließt sich in ständiger Rechtsprechung (vgl. u.a. LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) bei ihrer Entscheidung u.a. den Erwägungen des Bundesgerichtshofs (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 354/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 397/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20) und des OLG Stuttgart (OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 und vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; Urteil vom 19. März 2021 - 3 U 543/19) an.

    Der Vortrag der Klagepartei, der im streitgegenständlichen Fahrzeug verbaute Motor OM 651 sei mit (diversen) illegalen Abschalteinrichtungen in Form einer KST, einer "AdBlue- Bit14 - Bit 15 und Slipguard-Funktion", weshalb die Regeneration von SCR-Katalysatoren beinahe ausschließlich in den ersten rund 20 Minuten des Fahrzeugbetriebes erfolge, das Fahrzeug nach 1.200 Sekunden in den "Schmutzigen Abgasmodus" wechseln, in dem die Grenzwerte nicht eingehalten würden, bei den amerikanischen EURO 6 Fahrzeugen nach 11 Kilometern (oder etwas mehr) die Abgasreinigung ausschalten oder zurückfahren würde, und die Software anhand von Geschwindigkeit, Straßenneigung und Beschleunigung erkenne, ob das Fahrzeug auf einem Prüfstand steht und so die Dosierung von AdBlue beeinflusse, mithin, dass in dem Fahrzeug eine Software vorhanden sei, die das Durchfahren des NEFFZ auf dem Prüfstand erkenne und nur dann den Ausstoß von Stickoxid optimiere bzw. die nur unter den Bedingungen des Prüfstandes die Abgasreinigung vollständig aktiviere, ist als pauschale Behauptung "ins Blaue hinein" nicht hinreichend substantiiert und daher nicht zu berücksichtigen (vgl. hierzu u.a. OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; Beschluss vom 04. Juli 2019 - 14 U 95/19; OLG Düsseldorf, Beschluss vom 28. September 2018 - 20 U 95/18; OLG Köln, Beschluss, vom 07. März 2019 - 3 U 148/18; OLG Oldenburg, Urteil vom 15. Februar 2019 - 2 U 156/18; OLG Celle, Beschluss vom 07. Februar 2019 - 7 U 263/18; LG Stuttgart, Urteil vom 25. Juli 2019 - 30 O 34/19; Urteil vom 17. Mai 2019 - 3 O 348/18; Urteil vom 09. Mai 2019 - 3 O 356/18; Urteil vom 16. Mai 2019 - 6 O 203/18; Urteil vom 23. Mai 2019 - 9 O 341/18; Urteil vom 28. März 2019 - 22 O 238/18; Urteil vom 25. Juli 2019 - 30 O 34/19; Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

    "Parallelverfahren": LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) und im vorliegenden Verfahren das KBA eine konkrete - und dem Klägervortrag evident widersprechende - Auskunft erteilt hat.

    Sofern ein Hersteller die Rechtslage fahrlässig verkennt, fehlt es an dem für die Sittenwidrigkeit in subjektiver Hinsicht erforderlichen Bewusstsein der Rechtswidrigkeit, wie der Kenntnis der die Arglist begründenden Tatumstände (so bereits: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19 m.w.N.).

    Hierbei schließt sich die Kammer in ständiger Rechtsprechung (u.a. LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) der Auffassung an, dass die Auslegung der VO 2007/715/EG, in der Gestalt, dass normale Betriebsbedingungen in Art. 5 Abs. 1 VO 715/2007/EG nur die Fahrbedingungen im NEFZ darstellen und eine Ausgestaltung der Motorsteuerung, die zu einer Abweichung der NOx-Werte im "Realbetrieb" im Vergleich zu den Werten im Rahmen des NEFZ führt eine zulässige Abschalteinrichtung darstellt, jedenfalls nicht unvertretbar - und damit zumindest nicht als vorsätzliches rechtswidriges Verhalten angesehen werden (OLG Oldenburg, Urteil vom 16. Oktober 2020 - 11 U 2/20 OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18), wobei dies insbesondere für das in einer Vielzahl von Fahrzeugmodellen unterschiedlicher Hersteller eingesetzte sog. "Thermofenster" gilt (vgl. nur: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18 OLG Koblenz, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 12 U 246/19 OLG München, 29. September 2020 - 8 U 201/20; OLG Karlsruhe, Urteil vom 30. Oktober 2020 - 17 U 296/19; LG Stuttgart, Urteil vom 03.05.2019 - 22 O 238/18; LG Limburg, Urteil vom 24.05.2019 - 2 O 50/19; LG Bonn, Urteil vom 17.05.2019 - 15 O 132/18; LG Heidelberg, Urteil vom 17.05.2019 - 4 O 60/19; LG Amberg, Urteil vom 02.05.2019 - 21 O 849/18).

    Wenn ein solches Verständnis aber (zumindest) vertretbar ist, liegt bereits kein sittenwidriges/ arglistiges und vorsätzliches Verhalten der Beklagten vor (so ebenfalls: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18LG Stuttgart, Urteil vom 03. Mai 2019 - 22 O 238/18; LG Bonn, Urteil vom 17. Mai 2019 - 15 O 132/18; LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

    Die Frage, ob die oben ausgeführte Auslegung von Art. 5 Abs. 2 VO 2007/715/5 EG vertretbar ist, stellt auch keine nach Art. 267 AEUV zulässige Vorlagefrage dar (vgl. OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

  • LG Stuttgart, 19.06.2020 - 19 O 223/19

    "Abgasskandal": Schadensersatzanspruch eines Fahrzeugkäufers gegenüber

    Auszug aus LG Stuttgart, 23.04.2021 - 19 O 168/20
    Die Kammer schließt sich in ständiger Rechtsprechung (vgl. u.a. LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) bei ihrer Entscheidung u.a. den Erwägungen des Bundesgerichtshofs (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 354/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 397/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20) und des OLG Stuttgart (OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 und vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; Urteil vom 19. März 2021 - 3 U 543/19) an.

    Der Vortrag der Klagepartei, der im streitgegenständlichen Fahrzeug verbaute Motor OM 651 sei mit (diversen) illegalen Abschalteinrichtungen in Form einer KST, einer "AdBlue- Bit14 - Bit 15 und Slipguard-Funktion", weshalb die Regeneration von SCR-Katalysatoren beinahe ausschließlich in den ersten rund 20 Minuten des Fahrzeugbetriebes erfolge, das Fahrzeug nach 1.200 Sekunden in den "Schmutzigen Abgasmodus" wechseln, in dem die Grenzwerte nicht eingehalten würden, bei den amerikanischen EURO 6 Fahrzeugen nach 11 Kilometern (oder etwas mehr) die Abgasreinigung ausschalten oder zurückfahren würde, und die Software anhand von Geschwindigkeit, Straßenneigung und Beschleunigung erkenne, ob das Fahrzeug auf einem Prüfstand steht und so die Dosierung von AdBlue beeinflusse, mithin, dass in dem Fahrzeug eine Software vorhanden sei, die das Durchfahren des NEFFZ auf dem Prüfstand erkenne und nur dann den Ausstoß von Stickoxid optimiere bzw. die nur unter den Bedingungen des Prüfstandes die Abgasreinigung vollständig aktiviere, ist als pauschale Behauptung "ins Blaue hinein" nicht hinreichend substantiiert und daher nicht zu berücksichtigen (vgl. hierzu u.a. OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; Beschluss vom 04. Juli 2019 - 14 U 95/19; OLG Düsseldorf, Beschluss vom 28. September 2018 - 20 U 95/18; OLG Köln, Beschluss, vom 07. März 2019 - 3 U 148/18; OLG Oldenburg, Urteil vom 15. Februar 2019 - 2 U 156/18; OLG Celle, Beschluss vom 07. Februar 2019 - 7 U 263/18; LG Stuttgart, Urteil vom 25. Juli 2019 - 30 O 34/19; Urteil vom 17. Mai 2019 - 3 O 348/18; Urteil vom 09. Mai 2019 - 3 O 356/18; Urteil vom 16. Mai 2019 - 6 O 203/18; Urteil vom 23. Mai 2019 - 9 O 341/18; Urteil vom 28. März 2019 - 22 O 238/18; Urteil vom 25. Juli 2019 - 30 O 34/19; Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

    "Parallelverfahren": LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) und im vorliegenden Verfahren das KBA eine konkrete - und dem Klägervortrag evident widersprechende - Auskunft erteilt hat.

    Sofern ein Hersteller die Rechtslage fahrlässig verkennt, fehlt es an dem für die Sittenwidrigkeit in subjektiver Hinsicht erforderlichen Bewusstsein der Rechtswidrigkeit, wie der Kenntnis der die Arglist begründenden Tatumstände (so bereits: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19 m.w.N.).

    Hierbei schließt sich die Kammer in ständiger Rechtsprechung (u.a. LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) der Auffassung an, dass die Auslegung der VO 2007/715/EG, in der Gestalt, dass normale Betriebsbedingungen in Art. 5 Abs. 1 VO 715/2007/EG nur die Fahrbedingungen im NEFZ darstellen und eine Ausgestaltung der Motorsteuerung, die zu einer Abweichung der NOx-Werte im "Realbetrieb" im Vergleich zu den Werten im Rahmen des NEFZ führt eine zulässige Abschalteinrichtung darstellt, jedenfalls nicht unvertretbar - und damit zumindest nicht als vorsätzliches rechtswidriges Verhalten angesehen werden (OLG Oldenburg, Urteil vom 16. Oktober 2020 - 11 U 2/20 OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18), wobei dies insbesondere für das in einer Vielzahl von Fahrzeugmodellen unterschiedlicher Hersteller eingesetzte sog. "Thermofenster" gilt (vgl. nur: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18 OLG Koblenz, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 12 U 246/19 OLG München, 29. September 2020 - 8 U 201/20; OLG Karlsruhe, Urteil vom 30. Oktober 2020 - 17 U 296/19; LG Stuttgart, Urteil vom 03.05.2019 - 22 O 238/18; LG Limburg, Urteil vom 24.05.2019 - 2 O 50/19; LG Bonn, Urteil vom 17.05.2019 - 15 O 132/18; LG Heidelberg, Urteil vom 17.05.2019 - 4 O 60/19; LG Amberg, Urteil vom 02.05.2019 - 21 O 849/18).

    Wenn ein solches Verständnis aber (zumindest) vertretbar ist, liegt bereits kein sittenwidriges/ arglistiges und vorsätzliches Verhalten der Beklagten vor (so ebenfalls: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18LG Stuttgart, Urteil vom 03. Mai 2019 - 22 O 238/18; LG Bonn, Urteil vom 17. Mai 2019 - 15 O 132/18; LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

    Die Frage, ob die oben ausgeführte Auslegung von Art. 5 Abs. 2 VO 2007/715/5 EG vertretbar ist, stellt auch keine nach Art. 267 AEUV zulässige Vorlagefrage dar (vgl. OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

  • LG Stuttgart, 30.08.2019 - 19 O 29/19

    Sittenwidrige Schädigung beim Kauf eines Diesel-Fahrzeugs mit dem sog.

    Auszug aus LG Stuttgart, 23.04.2021 - 19 O 168/20
    Die Kammer schließt sich in ständiger Rechtsprechung (vgl. u.a. LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) bei ihrer Entscheidung u.a. den Erwägungen des Bundesgerichtshofs (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 354/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 397/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20) und des OLG Stuttgart (OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 und vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; Urteil vom 19. März 2021 - 3 U 543/19) an.

    Der Vortrag der Klagepartei, der im streitgegenständlichen Fahrzeug verbaute Motor OM 651 sei mit (diversen) illegalen Abschalteinrichtungen in Form einer KST, einer "AdBlue- Bit14 - Bit 15 und Slipguard-Funktion", weshalb die Regeneration von SCR-Katalysatoren beinahe ausschließlich in den ersten rund 20 Minuten des Fahrzeugbetriebes erfolge, das Fahrzeug nach 1.200 Sekunden in den "Schmutzigen Abgasmodus" wechseln, in dem die Grenzwerte nicht eingehalten würden, bei den amerikanischen EURO 6 Fahrzeugen nach 11 Kilometern (oder etwas mehr) die Abgasreinigung ausschalten oder zurückfahren würde, und die Software anhand von Geschwindigkeit, Straßenneigung und Beschleunigung erkenne, ob das Fahrzeug auf einem Prüfstand steht und so die Dosierung von AdBlue beeinflusse, mithin, dass in dem Fahrzeug eine Software vorhanden sei, die das Durchfahren des NEFFZ auf dem Prüfstand erkenne und nur dann den Ausstoß von Stickoxid optimiere bzw. die nur unter den Bedingungen des Prüfstandes die Abgasreinigung vollständig aktiviere, ist als pauschale Behauptung "ins Blaue hinein" nicht hinreichend substantiiert und daher nicht zu berücksichtigen (vgl. hierzu u.a. OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; Beschluss vom 04. Juli 2019 - 14 U 95/19; OLG Düsseldorf, Beschluss vom 28. September 2018 - 20 U 95/18; OLG Köln, Beschluss, vom 07. März 2019 - 3 U 148/18; OLG Oldenburg, Urteil vom 15. Februar 2019 - 2 U 156/18; OLG Celle, Beschluss vom 07. Februar 2019 - 7 U 263/18; LG Stuttgart, Urteil vom 25. Juli 2019 - 30 O 34/19; Urteil vom 17. Mai 2019 - 3 O 348/18; Urteil vom 09. Mai 2019 - 3 O 356/18; Urteil vom 16. Mai 2019 - 6 O 203/18; Urteil vom 23. Mai 2019 - 9 O 341/18; Urteil vom 28. März 2019 - 22 O 238/18; Urteil vom 25. Juli 2019 - 30 O 34/19; Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

    "Parallelverfahren": LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) und im vorliegenden Verfahren das KBA eine konkrete - und dem Klägervortrag evident widersprechende - Auskunft erteilt hat.

    Sofern ein Hersteller die Rechtslage fahrlässig verkennt, fehlt es an dem für die Sittenwidrigkeit in subjektiver Hinsicht erforderlichen Bewusstsein der Rechtswidrigkeit, wie der Kenntnis der die Arglist begründenden Tatumstände (so bereits: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19 m.w.N.).

    Hierbei schließt sich die Kammer in ständiger Rechtsprechung (u.a. LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) der Auffassung an, dass die Auslegung der VO 2007/715/EG, in der Gestalt, dass normale Betriebsbedingungen in Art. 5 Abs. 1 VO 715/2007/EG nur die Fahrbedingungen im NEFZ darstellen und eine Ausgestaltung der Motorsteuerung, die zu einer Abweichung der NOx-Werte im "Realbetrieb" im Vergleich zu den Werten im Rahmen des NEFZ führt eine zulässige Abschalteinrichtung darstellt, jedenfalls nicht unvertretbar - und damit zumindest nicht als vorsätzliches rechtswidriges Verhalten angesehen werden (OLG Oldenburg, Urteil vom 16. Oktober 2020 - 11 U 2/20 OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18), wobei dies insbesondere für das in einer Vielzahl von Fahrzeugmodellen unterschiedlicher Hersteller eingesetzte sog. "Thermofenster" gilt (vgl. nur: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18 OLG Koblenz, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 12 U 246/19 OLG München, 29. September 2020 - 8 U 201/20; OLG Karlsruhe, Urteil vom 30. Oktober 2020 - 17 U 296/19; LG Stuttgart, Urteil vom 03.05.2019 - 22 O 238/18; LG Limburg, Urteil vom 24.05.2019 - 2 O 50/19; LG Bonn, Urteil vom 17.05.2019 - 15 O 132/18; LG Heidelberg, Urteil vom 17.05.2019 - 4 O 60/19; LG Amberg, Urteil vom 02.05.2019 - 21 O 849/18).

    Wenn ein solches Verständnis aber (zumindest) vertretbar ist, liegt bereits kein sittenwidriges/ arglistiges und vorsätzliches Verhalten der Beklagten vor (so ebenfalls: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18LG Stuttgart, Urteil vom 03. Mai 2019 - 22 O 238/18; LG Bonn, Urteil vom 17. Mai 2019 - 15 O 132/18; LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

    Die Frage, ob die oben ausgeführte Auslegung von Art. 5 Abs. 2 VO 2007/715/5 EG vertretbar ist, stellt auch keine nach Art. 267 AEUV zulässige Vorlagefrage dar (vgl. OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

  • LG Stuttgart, 30.08.2019 - 19 O 35/19

    Schadensersatzanspruch beim Kauf eines Dieselfahrzeugs mit dem sog. Thermofenster

    Auszug aus LG Stuttgart, 23.04.2021 - 19 O 168/20
    Die Kammer schließt sich in ständiger Rechtsprechung (vgl. u.a. LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) bei ihrer Entscheidung u.a. den Erwägungen des Bundesgerichtshofs (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 354/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 397/19; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20) und des OLG Stuttgart (OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 und vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; Urteil vom 19. März 2021 - 3 U 543/19) an.

    Der Vortrag der Klagepartei, der im streitgegenständlichen Fahrzeug verbaute Motor OM 651 sei mit (diversen) illegalen Abschalteinrichtungen in Form einer KST, einer "AdBlue- Bit14 - Bit 15 und Slipguard-Funktion", weshalb die Regeneration von SCR-Katalysatoren beinahe ausschließlich in den ersten rund 20 Minuten des Fahrzeugbetriebes erfolge, das Fahrzeug nach 1.200 Sekunden in den "Schmutzigen Abgasmodus" wechseln, in dem die Grenzwerte nicht eingehalten würden, bei den amerikanischen EURO 6 Fahrzeugen nach 11 Kilometern (oder etwas mehr) die Abgasreinigung ausschalten oder zurückfahren würde, und die Software anhand von Geschwindigkeit, Straßenneigung und Beschleunigung erkenne, ob das Fahrzeug auf einem Prüfstand steht und so die Dosierung von AdBlue beeinflusse, mithin, dass in dem Fahrzeug eine Software vorhanden sei, die das Durchfahren des NEFFZ auf dem Prüfstand erkenne und nur dann den Ausstoß von Stickoxid optimiere bzw. die nur unter den Bedingungen des Prüfstandes die Abgasreinigung vollständig aktiviere, ist als pauschale Behauptung "ins Blaue hinein" nicht hinreichend substantiiert und daher nicht zu berücksichtigen (vgl. hierzu u.a. OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; Beschluss vom 04. Juli 2019 - 14 U 95/19; OLG Düsseldorf, Beschluss vom 28. September 2018 - 20 U 95/18; OLG Köln, Beschluss, vom 07. März 2019 - 3 U 148/18; OLG Oldenburg, Urteil vom 15. Februar 2019 - 2 U 156/18; OLG Celle, Beschluss vom 07. Februar 2019 - 7 U 263/18; LG Stuttgart, Urteil vom 25. Juli 2019 - 30 O 34/19; Urteil vom 17. Mai 2019 - 3 O 348/18; Urteil vom 09. Mai 2019 - 3 O 356/18; Urteil vom 16. Mai 2019 - 6 O 203/18; Urteil vom 23. Mai 2019 - 9 O 341/18; Urteil vom 28. März 2019 - 22 O 238/18; Urteil vom 25. Juli 2019 - 30 O 34/19; Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

    "Parallelverfahren": LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) und im vorliegenden Verfahren das KBA eine konkrete - und dem Klägervortrag evident widersprechende - Auskunft erteilt hat.

    Sofern ein Hersteller die Rechtslage fahrlässig verkennt, fehlt es an dem für die Sittenwidrigkeit in subjektiver Hinsicht erforderlichen Bewusstsein der Rechtswidrigkeit, wie der Kenntnis der die Arglist begründenden Tatumstände (so bereits: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19 m.w.N.).

    Hierbei schließt sich die Kammer in ständiger Rechtsprechung (u.a. LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) der Auffassung an, dass die Auslegung der VO 2007/715/EG, in der Gestalt, dass normale Betriebsbedingungen in Art. 5 Abs. 1 VO 715/2007/EG nur die Fahrbedingungen im NEFZ darstellen und eine Ausgestaltung der Motorsteuerung, die zu einer Abweichung der NOx-Werte im "Realbetrieb" im Vergleich zu den Werten im Rahmen des NEFZ führt eine zulässige Abschalteinrichtung darstellt, jedenfalls nicht unvertretbar - und damit zumindest nicht als vorsätzliches rechtswidriges Verhalten angesehen werden (OLG Oldenburg, Urteil vom 16. Oktober 2020 - 11 U 2/20 OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18), wobei dies insbesondere für das in einer Vielzahl von Fahrzeugmodellen unterschiedlicher Hersteller eingesetzte sog. "Thermofenster" gilt (vgl. nur: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18 OLG Koblenz, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 12 U 246/19 OLG München, 29. September 2020 - 8 U 201/20; OLG Karlsruhe, Urteil vom 30. Oktober 2020 - 17 U 296/19; LG Stuttgart, Urteil vom 03.05.2019 - 22 O 238/18; LG Limburg, Urteil vom 24.05.2019 - 2 O 50/19; LG Bonn, Urteil vom 17.05.2019 - 15 O 132/18; LG Heidelberg, Urteil vom 17.05.2019 - 4 O 60/19; LG Amberg, Urteil vom 02.05.2019 - 21 O 849/18).

    Wenn ein solches Verständnis aber (zumindest) vertretbar ist, liegt bereits kein sittenwidriges/ arglistiges und vorsätzliches Verhalten der Beklagten vor (so ebenfalls: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18LG Stuttgart, Urteil vom 03. Mai 2019 - 22 O 238/18; LG Bonn, Urteil vom 17. Mai 2019 - 15 O 132/18; LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

    Die Frage, ob die oben ausgeführte Auslegung von Art. 5 Abs. 2 VO 2007/715/5 EG vertretbar ist, stellt auch keine nach Art. 267 AEUV zulässige Vorlagefrage dar (vgl. OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

  • LG Stuttgart, 03.05.2019 - 22 O 238/18
    Auszug aus LG Stuttgart, 23.04.2021 - 19 O 168/20
    Der Vortrag der Klagepartei, der im streitgegenständlichen Fahrzeug verbaute Motor OM 651 sei mit (diversen) illegalen Abschalteinrichtungen in Form einer KST, einer "AdBlue- Bit14 - Bit 15 und Slipguard-Funktion", weshalb die Regeneration von SCR-Katalysatoren beinahe ausschließlich in den ersten rund 20 Minuten des Fahrzeugbetriebes erfolge, das Fahrzeug nach 1.200 Sekunden in den "Schmutzigen Abgasmodus" wechseln, in dem die Grenzwerte nicht eingehalten würden, bei den amerikanischen EURO 6 Fahrzeugen nach 11 Kilometern (oder etwas mehr) die Abgasreinigung ausschalten oder zurückfahren würde, und die Software anhand von Geschwindigkeit, Straßenneigung und Beschleunigung erkenne, ob das Fahrzeug auf einem Prüfstand steht und so die Dosierung von AdBlue beeinflusse, mithin, dass in dem Fahrzeug eine Software vorhanden sei, die das Durchfahren des NEFFZ auf dem Prüfstand erkenne und nur dann den Ausstoß von Stickoxid optimiere bzw. die nur unter den Bedingungen des Prüfstandes die Abgasreinigung vollständig aktiviere, ist als pauschale Behauptung "ins Blaue hinein" nicht hinreichend substantiiert und daher nicht zu berücksichtigen (vgl. hierzu u.a. OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18; Beschluss vom 04. Juli 2019 - 14 U 95/19; OLG Düsseldorf, Beschluss vom 28. September 2018 - 20 U 95/18; OLG Köln, Beschluss, vom 07. März 2019 - 3 U 148/18; OLG Oldenburg, Urteil vom 15. Februar 2019 - 2 U 156/18; OLG Celle, Beschluss vom 07. Februar 2019 - 7 U 263/18; LG Stuttgart, Urteil vom 25. Juli 2019 - 30 O 34/19; Urteil vom 17. Mai 2019 - 3 O 348/18; Urteil vom 09. Mai 2019 - 3 O 356/18; Urteil vom 16. Mai 2019 - 6 O 203/18; Urteil vom 23. Mai 2019 - 9 O 341/18; Urteil vom 28. März 2019 - 22 O 238/18; Urteil vom 25. Juli 2019 - 30 O 34/19; Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

    Die Klägerseite bringt bereits keine tatsächlichen Anhaltspunkte vor, die dafürsprechen, dass gerade in dem streitgegenständlichen Fahrzeugen Prüfstandserkennungen in der von der Klagepartei lediglich in den Raum gestellten Art verbaut worden sind, die den NEFZ-Zyklus erkennen würden, sondern behauptet Solche bloß aufs Geratewohl (so zutreffend: LG Stuttgart, Urteil vom 11. April 2019 - 3 O 371/18; Urteil vom 26. April 2019 - 3 O 372/18; Urteil v. 03. Mai 2019 - 22 O 238/18).

    Hinzu kommt, dass das EU-Recht in Art. 5 Abs. 2 VO 2007/715/5 EG zumindest vertretbar das Verständnis zulässt, dass im vorliegenden Fall ein "Thermofenster" aus Motorschutzgründen erlaubt ist (u.a.: LG Stuttgart, Urteil vom 11. April 2019 - 3 O 371/18; Urteil vom 26. April 2019 - 3 O 372/18; Urteil vom 03. Mai 2019 - 22 O 238/18).

    Hierbei schließt sich die Kammer in ständiger Rechtsprechung (u.a. LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19) der Auffassung an, dass die Auslegung der VO 2007/715/EG, in der Gestalt, dass normale Betriebsbedingungen in Art. 5 Abs. 1 VO 715/2007/EG nur die Fahrbedingungen im NEFZ darstellen und eine Ausgestaltung der Motorsteuerung, die zu einer Abweichung der NOx-Werte im "Realbetrieb" im Vergleich zu den Werten im Rahmen des NEFZ führt eine zulässige Abschalteinrichtung darstellt, jedenfalls nicht unvertretbar - und damit zumindest nicht als vorsätzliches rechtswidriges Verhalten angesehen werden (OLG Oldenburg, Urteil vom 16. Oktober 2020 - 11 U 2/20 OLG Stuttgart, Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18), wobei dies insbesondere für das in einer Vielzahl von Fahrzeugmodellen unterschiedlicher Hersteller eingesetzte sog. "Thermofenster" gilt (vgl. nur: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18 OLG Koblenz, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 12 U 246/19 OLG München, 29. September 2020 - 8 U 201/20; OLG Karlsruhe, Urteil vom 30. Oktober 2020 - 17 U 296/19; LG Stuttgart, Urteil vom 03.05.2019 - 22 O 238/18; LG Limburg, Urteil vom 24.05.2019 - 2 O 50/19; LG Bonn, Urteil vom 17.05.2019 - 15 O 132/18; LG Heidelberg, Urteil vom 17.05.2019 - 4 O 60/19; LG Amberg, Urteil vom 02.05.2019 - 21 O 849/18).

    Wenn ein solches Verständnis aber (zumindest) vertretbar ist, liegt bereits kein sittenwidriges/ arglistiges und vorsätzliches Verhalten der Beklagten vor (so ebenfalls: OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19; Urteil vom 11. Dezember 2020 - 3 U 101/18LG Stuttgart, Urteil vom 03. Mai 2019 - 22 O 238/18; LG Bonn, Urteil vom 17. Mai 2019 - 15 O 132/18; LG Stuttgart Urteil vom 24. Mai 2019 - 19 O 57/19; Urteil vom 06. August 2019 - 19 O 198/19; Urteil vom 13. August 2019 - 19 O 30/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 29/19; Urteil vom 30. August 2019 - 19 O 35/19; Urteil vom 18. Oktober 2019 - 19 O 32/19; Urteil vom 08. November 2019 - 19 O 166/18; Urteil vom 19. Juni 2020 - 19 O 223/19).

  • BGH, 25.05.2020 - VI ZR 252/19

    Schadensersatzklage im sogenannten "Dieselfall" gegen die VW AG überwiegend

  • OLG Köln, 04.07.2019 - 3 U 148/18
  • BGH, 08.01.2019 - VIII ZR 225/17

    Dieselskandal: Zur Frage des Anspruchs des Käufers eines mangelhaften

  • OLG Koblenz, 18.06.2019 - 3 U 416/19

    Erwerb eines Kraftfahrzeugs mit einem Dieselmotor: Geltendmachung eines

  • BGH, 29.01.2020 - VII ZR 75/19

    (Nur) Arbeitseinstellung angedroht: Kündigung ist unzulässig!

  • OLG Celle, 13.11.2019 - 7 U 367/18

    Vom Dieselskandal betroffener Mercedes-Benz Typ A 200 CDI mit Motor OM 651;

  • EuGH, 17.09.2002 - C-253/00

    Muñoz und Superior Fruiticola

  • BGH, 12.04.2013 - V ZR 266/11

    Gewährleistung beim Wohnungskauf: Fehlende Baugenehmigung als Sachmangel; Prüfung

  • BGH, 19.01.2021 - VI ZR 433/19

    Erste BGH-Entscheidung zum Daimler-Thermofenster: Zurückverweisung wegen

  • EuGH, 25.07.2008 - C-237/07

    IM FALL DER GEFAHR EINER ÜBERSCHREITUNG DER GRENZWERTE FÜR FEINSTAUBPARTIKEL

  • BGH, 22.04.2016 - V ZR 23/15

    Grundstückskaufvertrag: Umfang des vereinbarten Haftungsausschlusses für

  • BGH, 30.07.2020 - VI ZR 354/19

    "VW-Dieselverfahren": Nutzungsvorteile können Schadensersatzanspruch vollständig

  • OLG München, 23.05.2018 - 15 U 2534/17

    Fehlende Aktivlegitmation - Zugestandene Tatsache nach wirksamem Bestreiten der

  • BGH, 07.03.2003 - V ZR 437/01

    Begriff der Arglist

  • OLG Celle, 07.02.2019 - 7 U 263/18

    Anforderungen an die Darlegung eines Sachmangels - Mercedes-Abgasskandal (OM 651)

  • LG Bonn, 17.05.2019 - 15 O 132/18
  • BSG, 02.07.2019 - B 2 U 156/18 B

    Verletztenrente nach einem Arbeitsunfall

  • OLG Köln, 30.07.2019 - 3 U 43/19
  • BGH, 30.04.2015 - I ZR 13/14

    Zulässigkeit der "Tagesschau-App"

  • OLG Stuttgart, 22.09.2020 - 16a U 55/19

    Notwendigkeit eines Beweisantragshinweises, unzulässige Abschalteinrichtung und

  • OLG Stuttgart, 01.12.2020 - 16a U 321/19

    Schadensersatz für den Kauf eines Fahrzeugs der Marke Mercedes Benz mit dem

  • BGH, 30.07.2020 - VI ZR 397/19

    Abgasskandal: Keine Deliktzinsen für geschädigte VW-Käufer

  • BGH, 21.02.2017 - XI ZR 467/15

    Verbraucherdarlehen - Feststellungsklage im Widerrufsfall unzulässig

  • EuGH, 16.07.1992 - C-67/91

    Dirección General de Defensa de la Competencia / Asociación Española de Banca

  • LG Stuttgart, 17.10.2019 - 30 O 28/19

    Abgasskandal: Rücktritt vom Kaufvertrag eines von Rückruf des

  • BGH, 15.04.2015 - VIII ZR 80/14

    Gebrauchtwagenkauf vom Händler: Sofortiger Rücktritt bei fehlender

  • EuGH, 04.10.2018 - C-668/16

    Kommission / Deutschland - Vertragsverletzung eines Mitgliedstaats - Richtlinie

  • LG Limburg, 24.05.2019 - 2 O 50/19
  • OLG Stuttgart, 21.06.2011 - 12 U 26/11

    Mittelverwendungskontrolle: Schutzwirkung eines Mittelverwendungskontrollvertrags

  • LG Stuttgart, 26.09.2019 - 20 O 39/19
  • BGH, 09.12.2015 - IV ZR 272/15

    Klage auf Prämienanpassung gegen die private Krankenversicherung: Wahrung der

  • OLG Stuttgart, 04.07.2019 - 14 U 95/19

    Berufung: Anforderungen an die Berufungsbegründung

  • BGH, 11.08.2010 - XII ZR 181/08

    Prozessführungsbefugnis des Zwangsverwalters: Herausgabeklage für in der Zeit vor

  • LG Stuttgart, 23.05.2019 - 9 O 341/18
  • EuGH, 11.06.1987 - 14/86

    Pretore di Salò / X

  • LG Amberg, 02.05.2019 - 21 O 849/18

    Keine deliktische Haftung der Daimler-AG bei Einbau eines Thermofensters in

  • LG Heidelberg, 17.05.2019 - 4 O 60/19
  • OLG Koblenz, 21.10.2019 - 12 U 246/19

    Schadensersatz aus Delikt im Zusammenhang mit dem Abgas-Skandal bezüglich eines

  • BGH, 07.05.2019 - VI ZR 512/17

    Haftung des Geschäftsführers einer GmbH gegenüber Gesellschaftsgläubigern

  • BGH, 24.06.2014 - VI ZR 560/13

    Kapitalanlagebetrug: Verbreitung unrichtiger Informationen in Emissionsprospekt;

  • LG Stuttgart, 17.01.2019 - 23 O 172/18

    Gebrauchtwagenkauf: Deliktische Haftung des Kfz-Herstellers bei einem nicht vom

  • EuGH, 20.09.2001 - C-453/99

    Courage und Crehan - Schadensersatz im Kartellrecht

  • BGH, 20.11.1990 - IV ZR 113/89

    Falsche Angaben über Gesundheitsstörungen beim Abschluß eines Vertrags über

  • LG Stuttgart, 25.07.2019 - 30 O 34/19

    Rückabwicklung des Kaufvertrages bei temperaturabhängiger Steuerung der

  • EuGH, 29.11.2001 - C-17/00

    DIE ERHEBUNG EINER GEMEINDEABGABE, DIE NUR PARABOLANTENNEN BETRIFFT, VERSTÖSST

  • BGH, 25.03.1987 - IVa ZR 224/85

    Rechtsfolgen inhaltlicher Abweichung des Versicherungsscheins von den Wünschen

  • BGH, 08.05.2012 - XI ZR 262/10

    Bankenhaftung bei Kapitalanlageberatung: Beweislastumkehr bei

  • LG Stuttgart, 09.05.2019 - 3 O 356/18
  • OLG München, 15.10.2020 - 23 U 2640/19

    Rückzahlung des Kaufpreises und Schadensersatz wegen des Erwerbs (unmittelbar von

  • OLG Karlsruhe, 16.02.2021 - 17 U 579/19

    Schadensersatz bei Kauf eines vom so genannten Dieselskandal betroffenen

  • BGH, 17.09.1998 - III ZR 174/97

    Anforderungen an die Darlegung der Erteilung einer Vollmacht; Abschluß eines

  • EuGH, 07.04.1995 - C-167/94

    Strafverfahren gegen Grau Gomis u.a.

  • OLG München, 29.09.2020 - 8 U 201/20

    Dieselskandal: Software-Update als eigenständige unerlaubte Handlung

  • EuGH, 24.03.2009 - C-445/06

    Danske Slagterier - Maßnahmen gleicher Wirkung - Gesundheitspolizei -

  • OLG München, 09.05.2019 - 32 U 1304/19
  • BGH, 19.05.1999 - XII ZR 210/97

    Verschweigen der Zuwendung eines Dritten kann zur Anfechtung eines

  • BGH, 26.04.2018 - VII ZR 139/17

    Internationale Zuständigkeit: Überprüfung der Behauptung einer bestimmten Form

  • OLG Oldenburg, 16.10.2020 - 11 U 2/20

    Begriff der unzulässigen Abschalteinrichtung i.S. von Art. 5 Abs. 2 S. 2 VO (EG)

  • BGH, 06.11.2000 - II ZR 67/99

    Aufhebung und Zurückverweisung im Berufungsverfahren; Aufhebung eines

  • OLG Karlsruhe, 18.12.2019 - 13 U 670/19

    Deliktische Haftung des Kraftfahrzeugherstellers im Rahmen des sog.

  • EuGH, 07.09.1999 - C-61/98

    De Haan

  • BGH, 24.09.2013 - I ZR 187/12

    Urheberrechtswahrnehmung: Verschuldeter Rechtsirrtum einer

  • OLG Karlsruhe, 30.10.2020 - 17 U 296/19

    Dieselskandal-Haftung bei Software-Update

  • LG Ellwangen/Jagst, 10.06.2016 - 5 O 385/15

    Schadensersatzansprüche im Zusammenhang mit dem Erwerb eines Fahrzeuges mit

  • OLG München, 10.08.2020 - 21 U 2719/19

    Schadensersatzanspruch in Folge Abgasskandal - Minderwert des Fahrzeuges

  • OLG Köln, 22.10.2020 - 4 U 79/20

    Zivilrecht, Deliktsrecht Schadensersatz wegen Kaufs eines vom sog. Dieselskandal

  • BGH, 17.10.2017 - VI ZR 423/16

    Haftung bei Kfz-Unfall: Aktivlegitimation eines geschädigten Beifahrers gegenüber

  • OLG Oldenburg, 30.01.2020 - 1 U 137/19

    Verjährung in "Abgas-Fällen"

  • OLG Koblenz, 12.06.2019 - 5 U 1318/18

    Schadensersatz gegen VW wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung im

  • BGH, 24.01.2006 - XI ZR 384/03

    Zur Schadensersatzfeststellungsklage von Dr. Kirch gegen die Deutsche Bank AG und

  • OLG Karlsruhe, 15.12.2020 - 17 U 742/19

    Anforderungen an einen Feststellungsantrag im Zusammenhang mit dem Abgasskandal

  • BGH, 18.01.2011 - VI ZR 325/09

    Umfang des Schadensersatzanspruchs des arglistig getäuschten Grundstückskäufers

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